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Hunderte Bilder, aber keine Langeweile

20.10.2018

Hunderte Bilder, aber keine Langeweile

Es gab wieder einmal alles, was man sich für eine perfekte Vernissage wünscht: fetzige Musik zur Begrüßung, leckere Snacks und ein gutes Glas Wein, viele begeisterte Besucher, eine riesige Auswahl an schönen Bildern – und viele rote Punkte, die sagten: Schon verkauft!

Neu bei der diesjährigen Ausstellung „Kunst kennt keine Behinderung“ war allerdings der Termin. Die beliebte Veranstaltung der Behindertenhilfe Bergstraße fand seit Jahren Mitte November statt. Dieses Mal hatte man schon einen Monat früher zur Eröffnung eingeladen. Damit soll eine zu große terminliche Nähe zu dem ebenfalls von der Behindertenhilfe Bergstraße ausgerichteten Wintermarkt vermieden werden.

Es war also noch hell, als die Besucher zu den Klängen der inzwischen überregional bekannten Band „Hoffmann-Projekt“ in die Ausstellungsräume strömten. Wie immer waren Kerzen und Holzengel liebevoll über das Gelände verteilt. Sie kamen dann auf dem Nachhauseweg im Dunkeln zur vollen Geltung. In dem großen Werkstattgebäude und in der Kantine waren Hunderte von Bildern aufgehängt. Sie waren von den Mitarbeitern zum Teil während der arbeitsbegleitenden Maßnahmen gemalt worden. Viele Bilder stammen aber auch von Jürgen Klaban und Robert Wilhelm. Das sind die beiden hauptberuflichen Künstler, die in der Werkstatt arbeiten. Man konnte deutlich sehen: Alle Künstler arbeiten fleißig das ganze Jahr über an ihren Bildern. Sie probieren vieles aus und suchen den für sie passenden Weg, etwas zu sagen.

Dabei kommt jeder Maler zu seinem eigenen Ergebnis, das man nicht verwechseln kann. Und wer jedes Jahr die Ausstellung besucht, kann sehen, wie sich jeder Künstler selbst weiterentwickelt. Robert Wilhelm zum Beispiel ist schon lang bekannt für seine in warm leuchtenden Farben gemalten Einzelporträts. Jetzt aber malt er nicht nur einzelne Figuren, sondern ganze Gruppen von Menschen. Und die sind in Bewegung: Die Bilder erzählen jetzt Geschichten.

Jürgen Klaban hat seit dem vergangenen Jahr viel Neues für sich entdeckt. Er bedeckt nun nicht mehr die gesamte Bildfläche mit Farbe. Er verteilt ein dichtes Geflecht aus Linien über der Leinwand. Dabei entstehen große und kleine Formen. Meistens sind es große Tiere – „Bisschen Vogel, bisschen Fuchs“ zum Beispiel – und drum herum sind viele kleinere Figuren. Das sind vielleicht Menschen, vielleicht auch andere Tiere. Manche Formen sind ausgemalt, andere aber nicht. Deshalb sieht man an vielen Stellen den Hintergrund. Der ist manchmal einfach nur weiß. Oft aber sieht man dünne Farbspuren, die über die Leinwand gelaufen sind. Das ergibt ein eigenes Muster. Am Ende gibt es bei den Bildern von Jürgen Klaban viel zu sehen. Man kann lang hinschauen und es wird nie langweilig.

Viele interessante Bilder hat auch Dieu-Linh Nguyen gemalt. Er füllt das Papier mit großen, einprägsamen Formen und malt sie mit sehr leuchtenden Farben aus. Oft benutzt er ein warmes Rot, das an Feuer und Glut erinnert. „Sally und Bulleboss“ zeigt einen Mann und eine Frau vor einem roten Hintergrund. Der seegrün angemalte „Stern“ hat in seinen Zacken zwei Augen und viele Fenster.

Dimitrij Burgardt malt spannende Figuren. Zum Beispiel einen Frosch, der hoch in die Luft gesprungen ist und die ganze Bildfläche ausfüllt. Auch der „Wilde Tiger“ von Erika Rindfleisch lässt auf dem Bild nur noch Platz für grüne Farbe – da ist der Dschungel. Der Tiger hat spitze Zähne und sträubt seine weißen Schnurrhaare. Die Streifen seines Fells bringen viel Bewegung in das Bild.

Strich an Strich malt Marc Oden mit bunten Filzstiften – bis kein Millimeter mehr von dem weißen Papier zu sehen ist. Es entstehen so viele, ganz verschiedene Formen, dass man sie nicht zählen kann. Manchmal glaubt man, irgendwo eine Hand, ein Blatt oder ein Auge zu erkennen. Dann sieht man aber schnell, dass es auch etwas ganz anderes Schönes sein könnte.

Christian Dreiss, Geschäftsführer der Behindertenhilfe Bergstraße, freute sich in seiner Begrüßungsansprache über die große Qualität, die die Künstler über die Jahre entwickelt hätten. Besonders hob er den zweiten Preis hervor, den Jürgen Klaban bei einem Kunstwettbewerb der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege und des Paritätischen Hessen gewonnen hatte. In Hamburg hatte er den Preis während der Rollstuhlbasketball-Weltmeisterschaft im Sommer entgegengenommen.

„Gehen Sie wählen“, appellierte Dreiss an die Besucher. Wer zulasse, dass vorgeburtliche Tests verbindlich würden, der nehme in Kauf, dass Menschen wie die in der Ausstellung vertretenen Künstler nicht mehr geboren würden. Unter den Gästen begrüßte Dreiss viele Prominente aus der örtlichen Politik, darunter Landtagskandidatin Birgit Heitland, den Sozialdezernenten des Kreises Karsten Krug, Stadtrat Joachim Uhde und die Stadtverordnetenvorsteherin Christine Deppert.

Berthold Mäurer hielt die Laudatio unter anderem mit einer Rezitation von Joachim Ringelnatz. Dass Integration nicht immer einfach sei, mit Kunst aber ganz leicht gehe, das beweise die Ausstellung, sagte er außerdem. Mäurer würdigte die Arbeit jedes einzelnen Teilnehmenden mit der ausdrücklichen Nennung des jeweiligen Namens.

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